Projekte
KPH-Kohlenstoffbindung
Optimierter Klimaschutz im Forstamt Burgwald: „Modellbetrieb Klimaschutz Plus“ – Forschungsprojekt Kohlenstoffbindung
Waldökosysteme spielen eine wichtige Rolle im Klimaschutz. Nur bei dieser Landnutzungsform ist in Deutschland eine Nettobindung von Kohlenstoff in Biomasse und Böden zu verzeichnen. Voraussetzung dafür sind stabile Bestände, die Witterungsextremen und daraus folgenden abiotischen und biotischen Stressoren widerstehen. Diese Bestände sollen aber gleichzeitig auch eine effiziente Nutzung von Holz ermöglichen sowie weitere Ökosystemdienstleistungen erbringen. Im Modellbetrieb „Klimaschutz Plus“ soll ein am Klimaschutz orientiertes Waldmanagement erforscht und umgesetzt werden.
Dieses Projekt befasst sich mit der Quantifizierung der Kohlenstoffbilanz in verschiedenen Ökosystemkompartimenten und Holzprodukten des Modellbetriebs unter Verwendung klimaoptimierter Waldentwicklungsziele (BaEm Hessen der NW-FVA).
Dazu werden im Forstamt Burgwald 18 Flächen zur intensiven Beobachtung ausgewählt. Diese Gebiete repräsentieren Bestände mit unterschiedlichen Mischungsanteilen von Laub- und Nadelhölzern. Fünfzehn Flächen unterliegen der forstlichen Nutzung und drei liegen in dem 1988 aus der Nutzung genommenen Naturwaldreservat „Hohehardt und Geiershöh/Rothebuche". Auf allen 18 Flächen werden die Kompartimente Biomasse, Totholz und Boden hinsichtlich ihrer Kohlenstoffvorräte aufgenommen. Mehrjährige Zeitreihen von Bodenfeuchte und -temperatur, Streufall, Streuabbau, Zuwachs und Bodenatmung werden durch periodische Boden- und Bestandesinventuren ergänzt.
Um die Vielfalt an Böden und Beständen im Forstamt Burgwald zu erfassen, ist eine extensive Flächeninventur geplant. Auf ausgewählten Punkten der Betriebsstichprobe mit bereits erfolgter Bestandes- und Totholzaufnahme werden einmalig Bodenproben entnommen. Die Ergebnisse der Analysen dienen als Grundlage für Regionalisierungen der Bodenkohlenstoffvorräte. Die regionalisierten Vorräte werden für die Modellparametrisierung zur Projektion der Bodenkohlenstoffvorräte bis zum Jahr 2100 genutzt.
Die weiteren geplanten Projektionen und Modellansätze bauen auf den Ergebnissen des Projektes iKSP-Burgwald auf. Die hier mit dem Waldwachstumssimulator „Waldplaner“ erstellten Projektionen (Biomasse und Holzprodukte) bis zum Jahr 2100 werden um Szenarien unterschiedlicher Nutzungsintensität erweitert. Weiterhin wird die Dynamik des Bodenkohlenstoffs mit dem Klimaszenario RCP 8.5 bis zum Jahr 2100 quantifiziert und in die Kohlenstoffbilanz einbezogen. Zur Parametrisierung und Validierung wird auf die Ergebnisse der Versuchsflächenaufnahmen, der Betriebsstichprobe sowie der Regionalisierung zurückgegriffen.
Landesbetrieb HessenForst
Das Projekt wird durch den Klimaplan Hessen des Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat mit Mitteln des Landes Hessen im Rahmen der Maßnahme LN-11 gefördert.