Projekte
AUWADI
Auswirkungen großflächiger abiotischer und biotischer Waldschäden auf Wasserdienstleistungen
Durch abiotische und biotische Faktoren sind in den letzten Jahren zunehmend umfangreiche Schadflächen in unseren Wäldern entstanden. Hiervon ist insbesondere die Baumart Fichte betroffen. Auf den Kalamitätsflächen besteht aufgrund der fehlenden Streueinträge, einer Erhöhung der Mineralisierungsraten und der fehlenden Nährstoffaufnahme durch den Baumbestand das Risiko einer beschleunigten Mobilisierung von Nähr- und Schadstoffen. Im Hinblick auf Wasserdienstleistungen ist mit einer deutlichen Erhöhung (Vervielfachung) der Austräge von Nitrat und gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) sowie mit Versauerungsschüben zu rechnen. Insbesondere erhöhte DOC-Konzentrationen sind ein Problem für die Trinkwasserversorgung, da sie einen erhöhten Aufwand bei der Wasseraufbereitung verursachen. Die auf Kahlflächen deutlich reduzierte Interzeptions- und Transpirationsverdunstung bewirkt erhöhte Bodenwassergehalte und Sickerwasserraten.
Die Untersuchungen werden im Wassereinzugsgebiet der Langen Bramke auf Kalamitätsflächen mit und ohne Räumung der abgestorbenen Bestände sowie in vitalen Vergleichsbeständen durchgeführt. Wie intensiv und lange die Austragsspitzen sind bzw. anhalten, ist abhängig von der Intensität der Störung des Oberbodens, dem Kalkungsstatus und den Unterschieden bei der Etablierung der Bodenvegetation. Angestrebt wird eine belastbare Quantifizierung der Auswirkungen von Kalamitätsflächen auf die Waldfunktionen. Hierzu soll das Projekt durch flächenhafte dynamische Modellierungen einen wichtigen Beitrag leisten. Unterstützt wird die Modellparametrisierung durch Informationen zum Blattflächenindex (Leaf Area Index, LAI), die flächig aus Fernerkundungsdaten der Satelliten Sentinel-2 sowie Landsat 8 und 9 abgeleitet werden.
Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Maßnahmenpaket Stadt.Land.ZUKUNFT, Maßnahme: „Forschung zur Anpassung klimaresilienter Wälder“