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Sachgebiet Intensives Umweltmonitoring

Die Auswirkungen der menschlichen und natürlichen Einflüsse auf das Ökosystem Wald zu erfassen und zu dokumentieren, ist Aufgabe des Sachgebietes Intensives Umweltmonitoring. Die Ergebnisse hier geben ein besonders umfassendes Bild der Wälder wieder. Es umfasst deren meteorologische und chemische Umweltbedingungen, insbesondere Luftqualität, Niederschlag, Wärme und stoffliche Einträge (Deposition). An Bäumen werden insbesondere Nadel, Blätter und Früchte sowie Streufall in Verbindung zu Indikatoren des Baumwachstums untersucht. Eine besondere Bedeutung kommt dem Boden hinsichtlich physikalischer, chemischer und biologischer Eigenschaften zu. Die ältesten Flächen des „Intensiven Umweltmonitorings“ bestehen seit Ende der 1960er Jahre.

Auf derzeit rund fünfzig Intensivmonitoringflächen in den vier Trägerländern der NW-FVA erfolgen umfangreiche Beobachtungen zu Klima, Wasser- und Stoffhaushalt der Böden sowie zur Nährstoffversorgung und zum Wachstum der Bäume. Die Flächen repräsentieren typische Standort- und Bestandesverhältnisse im nordwestdeutschen Tief- und Bergland.

Die Aufgabe des Monitorings ist es, Umwelteinflüsse und deren Veränderungen und Auswirkungen auf den Wald zu erfassen, zu analysieren und zu bewerten. Dadurch können Risiken frühzeitig erkannt werden, um forstliche oder umweltpolitische Entscheidungen faktenbasiert abzuleiten. Eine weitere wichtige Aufgabe des Umweltmonitorings im Wald ist die Erfolgskontrolle von Umweltschutzmaßnahmen.

Die Flächen des Intensiven Monitorings der NW-FVA sind eingebunden in verschiedene nationale und internationale Netze forstlicher Monitoringprogramme. Hervorzuheben sind das europäische Level II-Programm (seit 1994), die Waldökosystemstudie Hessen (seit 1984), das niedersächsische Boden-Dauerbeobachtungsprogramm (seit 1991) und das Boden-Dauerbeobachtungsprogramm in Sachsen-Anhalt (seit 1991).

Darüber hinaus betreibt das Sachgebiet drei forsthydrologische Forschungsgebiete: Lange Bramke (Harz), Krofdorf (Mittelhessen) und Elsterbach (Nordhessen). In diesen drei bewaldeten Einzugsgebieten werden die Auswirkungen von Umwelt- und Bestandesveränderungen auf den Wasser- und Stoffhaushalt untersucht.

Schließlich unterhält das Sachgebiet in Colbitz (Sachsen-Anhalt) ein Großlysimeter. Hier wird unter einem Kiefernbestand seit der Bestandesbegründung Anfang der 1970er Jahre kontinuierlich die Sickerwassermenge gemessen. Dadurch kann der Einfluss der Bestandesentwicklung, forstlicher Maßnahmen (wie Durchforstung) und klimatischer Veränderungen auf die Grundwasserneubildung quantitativ erfasst werden.

Das Sachgebiet Intensives Umweltmonitoring wird geleitet von Dr. Henning Meesenburg.