Projekte
TroWaK
Trockenheitsrisiken im Wald unter Klimawandel
Die Sommertrockenheiten in den Jahren 2003, 2013, 2015, 2018-2020 und 2022 verdeutlichen, dass die Häufung und Intensität katastrophaler Trockenheitsereignisse durch den Klimawandel wahrscheinlich deutlich ansteigen werden. Zur deutschlandweiten Echtzeitbewertung und Kurzfristprognose der Wasserverfügbarkeit und Dürrerisiken im Wald soll im Rahmen des Projekts TroWaK ein hochaufgelöstes Wasserhaushaltsmodell entwickelt werden. Die Ergebnisse des Wasserhaushaltsmodells bilden die Grundlage für neue Methoden zur Abschätzung des Risikos für abiotische und biotische Folgeschäden in trockenheitsbeeinflussten Wäldern.
In TroWaK wird das Modell LWF-Brook90 (Wasserhaushaltsmodell) für verschiedene Baumarten weiterentwickelt und parametrisiert. Das bestehende Modell wird für Waldstandorte in Deutschland angepasst und soll zusätzliche Parameter berechnen, die für die Modelle, die das Risiko für abiotische und biotische Folgeschäden (Schädlinge, Krankheiten) in trockenheitsbeeinflussten Wäldern abschätzen, benötigt werden. Die Daten von Level II-Monitoringflächen dienen zur Parametrisierung und zur späteren Validierung der Modelle. Als Ergebnis sollen zukünftig routinemäßig Karten zur aktuellen Bodenwasserverfügbarkeit und zum aktuellen Schadensrisiko von Waldbeständen online bereitgestellt werden. Deutschlandweit kann so eine einheitliche Bewertung der Risiken für Waldbestände in Abhängigkeit von Klima, Baumartenzusammensetzung und Boden erfolgen.
Schwerpunkte der Arbeiten der NW-FVA in dem Verbundprojekt liegen in der Anpassung des waldhydrologischen Modells an Waldstandorte in Deutschland, der Abschätzung abiotischer Schadpotenziale trockenheitsgefährdeter Wälder sowie der Analyse und Entwicklung von Modellgrundlagen für die Simulation biotischer Schadpotenziale unter besonderer Berücksichtigung der Buchenvitalitätsschwäche.
- Deutscher Wetterdienst (DWD) (Koordination)
- Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (TI-WO)
- Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI-SF, JKI-GF)
Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) im Rahmen des Waldklimafonds gefördert (FKZ: 2220WK92D4).
Langer G.J. (2024): Einfluss des Klimawandels auf pilzliche und komplexe Erkrankung von Waldbäumen. In: Sachverständigenbüro Baum 4 GmbH (Hrsg.), 9. Fachtagung der Baumkontrolleure, 13.-14. Mai 2024 in Wiesbaden - Tagungsband. Patzer-Verlag, Berlin, Hannover, S. 34–52.
Langer G. J. (2024): Holzzerstörende Pilze – Veränderung im Klimawandel. Tagungsband der Nordischen Baumtage in Rostock. 14 S.
Langer G. J., Bien S., Bußkamp J. (2024): Filamentous Fungi Associated with Disease Symptoms in Non-Native Giant Sequoia (Sequoiadendron giganteum) in Germany — A Gateway for Alien Fungal Pathogens? Pathogens, 13, 715. https://doi.org/10.3390/pathogens13090715
Klemmt H.-J., Eusemann P., Grüner J., Hahn A., Kätzel R., Kühling M., Langer G., Mund M., Niesar M., Reiter P., Sanders T., Thurm E. (2023): Die Zukunft der Rotbuche in Mitteleuropa. AFZ - DerWald (15/2023): 12–16. (PDF)
Langer G. J., Bußkamp J. (2023): Vitality loss of beech: a serious threat to Fagus sylvatica in Germany in the context of global warming. J Plant Dis Prot (2023-2). https://doi.org/10.1007/s41348-023-00743-7
Tropf J., Bien S., Eurich L., Grüner J., Langer G. J. (2022): Pilzliche Schäden an der Rotbuche. AFZ/Der Wald 77(24): 32-35. (PDF)
Hohenbrink T., Schmidt-Walter P., Hetkamp G., Meesenburg H., Köhler M., Langer G., Bien S., Dominic A. R., Schmidt A., Natkhin M., Kuhlmey K., Stadelmann C., Frühauf C. (2024): Projekt TroWaK: Trockenheitsrisiken im Wald unter Klimawandel. Poster auf der Tagung „Wasser- und Stoffhaushalt von Wäldern unter Stress“ vom 24.-26. April 2024 an der NW-FVA in Göttingen. (PDF, 1 MB)