Projekte
FraxMon-Standortskunde
Feinkartierung der Untersuchungsflächen und Auswertung der Wald- und Bodenzustandsdaten
Seit dem Jahr 2002 hat sich das durch den Pilz Falsches Weißes Stängelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus) verursachte Eschentriebsterben in ganz Deutschland sowie in weiten Teilen Europas ausgebreitet. Das Vorkommen der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) geht seitdem stark zurück.
Im Verbundprojekt FraxForFuture werden interdisziplinär viele Fragestellungen zum Eschentriebsterben erforscht. Der Unterverbund FraxMon widmet sich dem Monitoring von Eschenbeständen, also der laufenden Überwachung der Schadentwicklung. Damit legt dieser Verbund die Grundlagen für Managementkonzepte und flächenbezogene Überlegungen zum Umgang mit der Esche als Wirtschaftsbaumart.
Neben dem Sachgebiet für Fernerkundung und GIS (Teilprojekt FraxMon-Fernerkundung) ist auch das Sachgebiet Wald- und Bodenzustand in der Abteilung Umweltkontrolle beteiligt und bearbeitet zwei Aufgaben im Verbundprojekt FraxMon:
- Die Kronenzustandsdaten und Ausfallraten aller auf Punkten der Waldzustandserhebung (WZE) in Deutschland vorkommende Eschen werden retrospektiv seit 1985 (Erstnachweis des Eschentriebsterbens: 2002) ausgewertet. Dazu werden die Daten aller Bundesländer zusammengetragen und der räumliche und zeitliche Verlauf des Schadbilds analysiert. In einem zweiten Schritt soll mit Hilfe vorliegender Daten aus der auf demselben Raster laufenden Bodenzustandserhebung nach Zusammenhängen zwischen den Standortsbedingungen und der Schadensentwicklung gesucht werden.
- FraxMon hat ein Set von 14 bundesweiten Intensivbeobachtungsflächen für den Gesamtverbund eingerichtet. Um einheitliche Standortsdaten für die Flächen bereitzustellen, wird ein umfänglicher Datenkatalog für jede Fläche erhoben. Dieser umfasst chemische und physikalische Bodenanalysen und Bodenansprachen bis 2 m Tiefe und eine Feinkartierung der Untersuchungsflächen. Diese Daten werden allen anderen Verbundpartnern zur Verfügung gestellt und genutzt, um die an Eschen erhobenen Parameter auf Flächen- oder Einzelbaumebene mit den Standortsbedingungen verschneiden zu können. Damit soll unter anderem die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Standort und Schadbild untersucht werden.
- Landesbetrieb Forst Brandenburg, Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (Projektkoordination)
- Forstliche Versuch- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA)
- Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und Automatisierung Magdeburg
- Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum (FFK) Gotha (TH)
- Landesforst Mecklenburg-Vorpommern - Anstalt des öffentlichen Rechts- (LFoA MV)
- Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
- Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) im Rahmen der Förderrichtlinie des Waldklimafonds im Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“ mit dem Förderschwerpunkt: Stärkung der nachhaltigen Forstwirtschaft zur Sicherung der Waldfunktionen (Förderaufruf: Erhalt der Gemeinen Esche als Wirtschaftsbaumart) gefördert. Förderkennzeichen: 2219WK20C4



Fuchs S., Häuser H., Peters S., Knauf L., Rentschler F., Kahlenberg G., Kätzel R., Evers J., Paar U., Langer G.J. (2024): Ash dieback assessments on intensive monitoring plots in Germany: influence of stand, site and time on disease progression. Journal of Plant Diseases and Protection. https://doi.org/10.1007/s41348-024-00889-y
Der Forschungsverbund FraxMon ist Teil des Demonstrationsprojekts FraxForFuture.