Projekte
FraxMon-Fernerkundung
Fernerkundungsbasiertes Monitoringsystem zur Erfassung des Eschentriebsterbens – Schwerpunkt Modellierung
Seit dem Jahr 2002 hat sich das durch den Pilz Falsches Weißes Stängelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus) verursachte Eschentriebsterben in ganz Deutschland sowie in weiten Teilen Europas ausgebreitet. Das Vorkommen der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) geht seitdem stark zurück.
Um das Ausbreitungsgeschehen des Eschentriebsterbens besser überwachen und verstehen zu können, wird ein fernerkundungsbasiertes Monitoringsystem entwickelt. Dies geschieht unter Mitwirkung der NW-FVA im Demonstrationsprojekt FraxForFuture im Forschungsverbund FraxMon.
Ziele:
- Entwicklung einer bundesweit anwendbaren Methode zum schnellen und großräumigen Auffinden von Eschenvorkommen
- Demonstration der praktischen Anwendbarkeit der Methode in Wuchsbezirken Baden-Württembergs, Mecklenburg-Vorpommerns und Niedersachsens
- Entwicklung eines luftbildgestützten Inventurverfahrens zur großräumigen Erfassung der Eschenvitalität
- Entwicklung eines Luftbild-Interpretationsschlüssels zur Kartierung des Kronenzustands von Eschen
- Quantifizierung der räumlichen und zeitlichen Dynamik des Eschentriebsterbens durch die Analyse von Zeitreihen aktueller und historischer Luftbilder
Mit der Entwicklung eines fernerkundungsbasierten Modellierungsverfahrens zur Erfassung von Eschenvorkommen sowie darauf aufsetzender luftbildbasierter Schadinventuren wird ein wichtiger Beitrag zu einem hierarchisch aufgebauten Monitoringnetz für die Überwachung des Eschentriebsterbens geleistet. Es werden Methoden und Verfahren bereitgestellt, die mit Hilfe der Fernerkundung Informationen über die räumliche Verteilung von Eschenbeständen in Deutschland liefern sowie eine objektive Einschätzung der räumlichen und zeitlichen Dynamik des Eschentriebsterbens ermöglichen.
Die luftbildbasierte Schaderfassung auf Intensiv-Beobachtungs-Flächen komplettiert die mittels terrestrischer Erfassung gewonnene Information zur Baumvitalität. Zudem leistet die Analyse einer Zeitreihe historischer und aktueller Luftbilder in Verknüpfung mit der räumlichen und standörtlichen Verteilung des Eschentriebsterbens einen Beitrag zur Erkennung von Befallsmustern in Raum und Zeit und ergänzt die Ergebnisse der terrestrischen Untersuchungen.
- Forstliche Versuchs und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Abteilung Biometrie und Informatik (Koordination)
- Landesforst Mecklenburg-Vorpommern
Das Projekt wird aus Mitteln der Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) im Rahmen der Förderrichtlinie des Waldklimafonds im Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“ mit dem Förderschwerpunkt: Stärkung der nachhaltigen Forstwirtschaft zur Sicherung der Waldfunktionen (Förderaufruf: Erhalt der Gemeinen Esche als Wirtschaftsbaumart) gefördert. Förderkennzeichen: 2219WK20C4
Fuchs S., Peters S., Beckschäfer P., Osewold J., Fey C., Langer G., Nagel R.-V., Höltken A.M. (2023): FraxForFuture: Ein Verbundprojekt zum Erhalt der Esche als Wirtschaftsbaumart. In: Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt, Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.), Waldzustandsbericht 2023 für Schleswig-Holstein. S. 37–39. https://doi.org/10.5281/zenodo.8412978
Der Forschungsverbund FraxMon ist Teil des Demonstrationsprojekts FraxForFuture.
Teilprojekt 3: Feinkartierung der Untersuchungsflächen und Auswertung der Wald- und Bodenzustandsdaten (Sachgebiet Wald- und Bodenzustand in der Abteilung Umweltkontrolle)