Laufende Projekte
FraxForFuture 2 (FraxRecovery)
FraxforFuture 2 – Erhalt und Wiedereinbringung der Gemeinen Esche (FraxRecovery)
Das Eschentriebsterben, ausgelöst durch den Schlauchpilz Hymenoscyphus fraxineus, hat seit 2002 zu einem drastischen Rückgang und großflächigen Absterben der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) in Deutschland und weiten Teilen Europas geführt. Der Verlust der Esche hätte weitreichende Folgen für ganze Waldökosysteme und zahlreiche Arten.
Das Verbundprojekt „FraxForFuture 2“ (FraxRecovery) baut auf dem Vorgängerprojekt „FraxForFuture“ auf, welches von 2020 bis 2024 durch den Waldklimafonds gefördert wurde. Erfolgversprechende Methoden zum Erhalt und zur Wiedereinbringung der Gemeinen Esche werden in diesem Folgeprojekt weiterentwickelt und praxisnah umgesetzt.
Die zehn Teilvorhaben von FraxForFuture 2 lassen sich in drei Handlungsfelder gliedern:
1. Schutz des Ökosystems und Wiedereinbringung toleranter Eschen
2. Praxistransfer der gewonnenen Erkenntnisse und breite Implementierung von Rettungsmaßnahmen
3. Monitoring des weiteren Schadgeschehens und Erfolgskontrolle von Managementkonzepten
Die NW-FVA ist mit dem Teilvorhaben 1 „Wiedereinbringung toleranter Eschen in Waldökosysteme“ am Verbundprojekt beteiligt. Dieses Teilvorhaben gliedert sich weiter auf in folgende drei Teilprojekte:
1-1 Koordination, Mikrobiomoptimierung und Forstpathologie
Das Sachgebiet Mykologie und Komplexerkrankungen koordiniert das gesamte Verbundprojekt FraxRecovery mit seinen zehn Teilvorhaben. Zudem unterstützt es bei der Entwicklung von Verfahren zur Mikrobiomoptimierung und Mikrobiomtherapie für Eschen. Dabei werden forstpathologische Untersuchungen sowie Analysen zu assoziierten Pilzen und Erfolgskontrollen als Serviceleistung für die anderen Teilvorhaben übernommen.
1-2 Auswahl und Vermehrung wertvoller Eschen-Genotypen durch In-Vitro-Vermehrung
Die NW-FVA (Sachgebiet Forstgenetische Analysen) übernimmt die Suche nach weiteren Plusbaumkandidaten. Dies sind Eschen, die trotz eines hohen Schadgeschehens bestimmte Wuchseigenschaften aufweisen und insbesondere vital aussehen. Diese werden zunächst durch Pfropfungen gesichert und experimentell durch einen Ascosporentest auf ihre Anfälligkeit gegenüber dem Eschentriebsterben geprüft. Eschengenotypen, die auch nach dem Ascosporentest vital bleiben, sind sogenannte Plusbäume und werden dann in einer Plusbaumsamenplantage ausgepflanzt. Ein weiteres Ziel ist die Etablierung und vegetative Vermehrung dieser Plusbaumgenotypen durch In-vitro-Kultur, sowie die Bereitstellung von Eschensämlingen für andere Teilvorhaben.
1-3 Waldbauliche Wiedereinbringung und Förderung der Esche
Der Wiedereinbringung und waldbaulichen Förderung der Esche in eschengeprägten Waldökosystemen widmet sich das Sachgebiet Ertragskunde. Es führt regelmäßige, ertragskundliche Erhebungen, Bonituren und verjüngungsökologische Erhebungen bestehender Eschen-Mischbestände in unterschiedlichen Mischungs- und Konkurrenzsituationen auf den langfristigen Versuchsflächen der NW-FVA durch. Außerdem werden auf neu angelegten Flächen die waldbaulichen Möglichkeiten zur Wiedereinbringung „resistenter“ Eschen überprüft.
- Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA BW)
(TV 2: Biodiversitätsmonitoring und Wiedereinbringung von Eschen in geschädigte Eschenökosysteme sowie begleitende sozioökonomische Studien) - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)
(TV 3 Biodiversität, Ökosystemfunktionen und Alternativbaumarten) - Thünen Institut (TI) – Institut für Forstgenetik
(TV 4: Populationsgenetische Begleituntersuchungen für die Wiedereinbringung von Esche) - Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern (Landesforst MV)
(TV 5: Entwicklung resilienter Eschen in den Züchtungsinitiativen des ResEsche-Projekts und in den Naturwäldern Mecklenburg-Vorpommerns) - Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V. (ZALF)
(TV 6: Biologische Kontrolle durch Optimierung des Mikrobioms durch Eschen-assoziierte Bakterien) - Technische Universität Braunschweig (TUBS)
(TV 7: Mikrobiomtherapie: Protektive persistierende pilzliche Endophyten) - Universität Kassel
(TV 8: Mikrobiomoptimierung von Eschensämlingen mit fördernden Pilzarten aus der Gruppe der Agaricales) - Universität Hohenheim (UH)
(TV 9: Molekulares Monitoring) - Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE)
(TV 10: Monitoring des Eschentriebsterbens und Erfolgskontrolle von Managementkonzepten)
Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) im Rahmen des Förderprogramms „Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen" gefördert. (Förderkennzeichen: 2225NR151A)


Website des Vorgängerprojekts: www.fraxforfuture.de

