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Projekte

NWE-Monitoring-NI

Ersterfassung von Biodiversität, Waldstruktur und Kohlenstoffspeicher in den Wäldern mit natürlicher Entwicklung im Vergleich zum Wirtschaftswald

Um dem globalen Verlust der Artenvielfalt entgegen zu wirken, hat die Bundesregierung im Jahr 2007 eine Nationale Biodiversitätsstrategie verabschiedet. Ein zentrales Ziel der Strategie ist fünf Prozent der Waldfläche in Deutschland seiner natürlichen Entwicklung zu überlassen. Dies ist naturschutzfachlich relevant, da besonders viele Tier- und Pflanzenarten auf die Alters- und Zerfallsphasen wie auch auf natürliche Störungsflächen angewiesen sind und solche Flächen aktuell deutlich unterrepräsentiert sind. In den landeseigenen Wäldern soll der Flächenanteil als Vorbildfunktion zehn Prozent betragen. Die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) haben dieses Ziel erfolgreich umgesetzt. Seit 2020 sind zehn Prozent der Waldfläche der NLF als Naturwaldentwicklungsflächen (NWE) ausgewiesen. In diesen Waldflächen findet zukünftig keine Waldbewirtschaftung mehr statt, sodass sich dort die Biodiversität und der Baumbestand unabhängig von direkten menschlichen Einflüssen entwickeln können. Das Monitoring der natürlichen Waldentwicklung stellt einen „Lernort“ dar, der die Möglichkeit bietet, aus der dynamischen Anpassung von Wäldern an den Klimawandel für eine integrative Waldwirtschaft zu lernen.

Um den Beitrag der Wälder mit natürlicher Entwicklung für den Erhalt der waldtypischen Biodiversität und den Klimaschutz bemessen und die dort ablaufenden Prozesse zukünftig verfolgen zu können, werden in den Jahren 2022 und 2023 an 256 Standorten über ganz Niedersachsen verteilt umfangreiche Erfassungen von Totholzkäfern, Laufkäfern, Spinnen, Vögeln, Fledermäusen und Pilzen durchgeführt. Außerdem werden Daten zur Waldstruktur und zum Mikroklima erhoben sowie die umgebende Landschaft und ihre Historie analysiert. Mittels diesem grundlegenden Einstieg in ein dauerhaftes NWE-Monitoring kann der Beitrag der Wälder mit natürlicher Entwicklung zum Klima- und Biodiversitätsschutz bereits in der Ausgangssituation bewertet werden und Handlungsempfehlungen zum Klima- und Biodiversitätsschutz zur weiteren Integration in die Waldbewirtschaftung abgeleitet werden.

Laufzeit:
04/2022 bis 03/2024
Beteiligte Sachgebiete der NW-FVA:
Arten- und Biotopschutz (Abt. Waldnaturschutz), Naturwaldforschung (Abt. Waldnaturschutz)
Antragsteller:in für die NW-FVA:
In Kooperation mit:

Niedersächsische Landesforsten (www.landesforsten.de), koordiniert von der NW-FVA

Förderung:

Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Maßnahmenpaket Stadt.Land.ZUKUNFT, Maßnahme: „Forschung zur Anpassung klimaresilienter Wälder“

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Kontakt:
Publikationen:

Singer D., Hagge J., Kamp J., Hondong H., Schuldt A. (2024): Aggregated time-series features boost species-specific differentiation of true and false positives in passive acoustic monitoring of bird assemblages. Remote Sensing in Ecology and Conservation 10(4): 517–530. https://doi.org/10.1002/rse2.38