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Laufende Projekte

DiP-SMART Agroforst

Digitalisierung zur Förderung der Etablierung von Agroforstsystemen auf der Landschaftsebene als Beitrag zur Klimaresilienz Süd-Sachsen-Anhalts und Dekarbonisierung seiner chemischen Industrie

Das Verbundprojekt „SMART Agroforst" verfolgt das Ziel, durch digitale Instrumente die Etablierung von Agroforstsystemen (AFS) auf der Landschaftsebene in der Modellregion Süd-Sachsen-Anhalt zu fördern. Zentrales Element ist die Entwicklung des Informationssystems „SMART-Agroforst“.

Die NW-FVA erarbeitet in ihrem Teilprojekt auf Grundlage von Geodatenanalysen und der Ableitung von Standortstypengruppen Empfehlungen für geeignete Baumarten auf ausgewiesenen Potenzialflächen für Agroforstsysteme. Die Empfehlungen berücksichtigen hier verschiedene Parameter auf Ebene des Standortes, des Nutzungsszenarios und des Einzelbetriebs. Ergänzend werden für ausgewählte Baumarten standortsdifferenzierte Management-Szenarien für Agroforstsysteme (Pflanzung, Pflege, Ernte) sowie Ertragskalkulationen verschiedener Verwertungspfade entwickelt. Diese dienen als Grundlage für die Umsetzung auf Betriebsebene.

Hintergrund:
Agroforstsysteme sind multifunktionale Landnutzungssysteme, bei denen landwirtschaftliche bzw. gärtnerische Kulturpflanzen zusammen mit Gehölzen auf derselben Bewirtschaftungsfläche angebaut und genutzt werden. Durch diese Kombination können ökologische und ökonomische Vorteilswirkungen entstehen und Wechselwirkungen zwischen Gehölz- und Ackerkulturen genutzt werden. Weiterhin können AFS die Auswirkungen des Klimawandels abmildern. So gehört die Modellregion Süd-Sachsen-Anhalt als Teil des mitteldeutschen Trockengebiets zu den niederschlagsärmsten Gebieten Deutschlands. Die prognostizierten Klimaänderungen lassen das Risiko für Trockenstress und Starkregenereignisse in der von Ackerbau gekennzeichneten Region zunehmen. Als erhoffte Ökosystemleistungen durch AFS sind hier insbesondere der Verdunstungs- und Erosionsschutz, die Klimaanpassung durch Wasserrückhalt und die Kohlenstoffanreicherung im Boden zu nennen. Im Bezug auf den Artenschutz kann weiterhin die Biodiversität und die Habitatvernetzung durch AFS gefördert werden.

Nicht nur der Klimawandel, auch der durch den geplanten Kohleausstieg bedingte Strukturwandel in der Modellregion Süd-Sachsen-Anhalt stellen Wirtschaft und Gesellschaft vor große Aufgaben. Agroforstsysteme tragen zur wirtschaftlichen Diversifizierung landwirtschaftlicher Betriebe bei und können im Ackerbau zu höheren Durchschnittserträgen sowie geringeren Ertragsschwankungen führen. So wird die Landwirtschaft zu einer wichtigen Basis für die Erzeugung biobasierter Rohstoffe, beispielsweise für die chemische Industrie in Mitteldeutschland.

Laufzeit:
11/2024 bis 10/2027
Beteiligte Sachgebiete der NW-FVA:
Antragsteller:in für die NW-FVA:
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In Kooperation mit:
  • Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Frankfurt am Main
  • Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ), Leipzig
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, München
  • Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio-, Umwelttechnologien e.V. (GMBU), Halle (Saale)
  • GISA GmbH, Halle (Saale)
  • Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG), Bernburg
  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), Halle (Saale), (Koordination des Verbundprojekts)
  • UMP Biochemicals Leuna

 

Förderung:

Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) durch das Forschungszentrum Jülich GmbH (PTJ) gefördert (Förderkennzeichen: 031B1457C).

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Kontakt:
Weitere Informationen:

Verbundvorhaben DiP-SMART Agroforst: https://www.dip-sachsen-anhalt.de/projekt/dip-smartagroforst/

Förderaktivität DiP „Modellregion der Bioökonomie zur Digitalisierung der pflanzlichen Wertschöpfungskette im Mitteldeutschen Revier in Sachsen-Anhalt": https://www.dip-sachsen-anhalt.de/