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Projekte

BoSchuHoErn

Untersuchung und Beurteilung bodenfunktionaler Kenngrößen - Ableitung von Lösungsstrategien für eine bodenschonende Holzernte

Einhergehend mit der rationellen und modernen Forstwirtschaft werden derzeit schwere Maschinen zur Durchführung von Bewirtschaftungsmaßnahmen im Wald, insbesondere zur Holzernte, verwendet. Dabei kommt es in Bereichen des Waldes, vorwiegend innerhalb von Rückegassen, zu erheblichen Belastungen des Bodens durch die Befahrung.

Nebst gesetzlicher und gesellschaftlicher Anforderungen an den Schutz des Waldes, besteht ein Eigeninteresse der Forstwirtschaft, Belastungen des Bodens gering zu halten bzw. zu vermeiden, da der Boden die Produktionsgrundlage der Forstwirtschaft ist. Es ist anzunehmen, dass bereichsweise Bodenveränderungen durch Befahrung zu weitreichenden Auswirkungen auf das Gesamtökosystem Wald führen könnten. Es bestehen jedoch Kenntnislücken wie ein befahrungsbedingter „Schaden“ zu definieren bzw. ab welchen Schwellenwerten eine Zustandsänderung als ein Schaden zu interpretieren ist. Bisher wurden vorrangig bodenphysikalische Parameter zur Beschreibung des Schadens herangezogen. Bodenchemische und bodenbiologische Größen geben Auskunft über die Nährstoffumsätze im Boden und damit über die Bereitstellung von Nährstoffen für die Bäume; sie wurden bisher allerdings selten im Zusammenhang mit Befahrungsschäden untersucht. Folglich besteht der Bedarf, geeignete bodenkundliche Indikatoren zu identifizieren und Grenzwerte für eine ökosystemverträgliche Befahrung zu erarbeiten.

Als zentralem Schlüsselindikator zur Interpretation eines Schadens kommt der Fahrspurtiefe besondere Bedeutung zu, da diese unmittelbar visueller Ausdruck der Wirkung der Befahrung und zudem auch relativ einfach zu messen ist. Im Rahmen des Projektes gilt es, kritische Zustände und Funktionen des Bodens zu erfassen und diese mit der Fahrspurtiefe in Beziehung zu setzen. Um eine ökosystemare Bewertung zu erreichen, ist vorgesehen, anhand eines integrativen Betrachtungsansatzes sowohl bodenphysikalische als auch bodenchemische und bodenbiologische Parameter miteinander zu verknüpfen und befahrene (Fahrspuren) und unbefahrene Bereiche des Waldbodens gegenüberzustellen.

Ziel des Projektes ist es, Richtwerte für tolerierbare Fahrspurtiefen unter gegebenen standörtlichen Bedingungen abzuleiten. Außerdem steht in Aussicht, eine Integration der Erkenntnisse in bestehende Bodenschutzkonzepte (Gefährdungskarten zur Befahrbarkeit von Waldböden) vorzunehmen. Des Weiteren soll ein auf den Wald abgestimmter Fahrspurtiefengeber, eine technische Innovation zur einfachen und schnellen Messung der Fahrspurtiefe während der Befahrung, weiterentwickelt werden.

Laufzeit:
06/2017 bis 08/2022
Beteiligte Sachgebiete der NW-FVA:
Nährstoffmanagement (Abt. Umweltkontrolle)
Antragsteller:in für die NW-FVA:
Dr. Michael Mindrup, Dr. Ulrike Talkner
In Kooperation mit:

Die Koordination des Projektes sowie die Bearbeitung des Teilvorhaben 1 erfolgt durch die NW-FVA, während Teilvorhaben 2 (Bodenphysikalische Daten und Messsensorik) seitens des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (TI) in Braunschweig / Institut für Agrartechnologie bearbeitet wird. Zudem sind die Niedersächsischen Landesforsten mit dem Niedersächsischen Forstplanungsamt (NFP) beteiligt.

Förderung:

Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert. Förderkennzeichen: 22024114

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