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Optimierungen der massenhaften Ausbringung der parasitoiden Erzwespe Trichogramma dendrolimi (L.) gegen bestandesbedrohenden Befall des Kiefernspinners (Dendrolimus pini L.) bei Helikopter gestützter Applikation

Teilvorhaben 1 (NW-FVA): Entwicklung eines Überschwemmungsverfahrens und Anwendungsoptimierung

Immer wieder gefährdet insbesondere auf warm-trockenen und grundwasserfernen Sandstandorten existenzbedrohender Kahlfraß durch Kiefernspinner die dauerhafte Bereitstellung aller Waldfunktionen. Bekämpfungen von überhöhten Spinnerdichten mit chemischen Pflanzenschutzmitteln sind allerdings kritisch zu sehen und werden zunehmend erschwert. Umweltverträgliche, biologische Alternativen zu seiner Bekämpfung fehlen jedoch bisher.

Nachdem bereits im vorausgehenden Projekt „BiDenT“ Grundlagen gelegt wurden, wird hier die großmaßstäbige Anwendung verbessert. Die NW-FVA erarbeitete gemeinsam mit der Firma BIOCARE Gesellschaft für biologische Schutzmittel mbH von Juli 2019 bis Juni 2022 im Verbundprojekt „Entwicklung von biologischen Bekämpfungsverfahren gegen den Kiefernspinner (Dendrolimus pini) mit dem Eiparasitoiden Trichogramma dendrolimi (BiDenT)“ die massenweise Zucht des wirksamen Nützlings auf Sitotroga cerealella-Wirtseiern und prüfte deren hubschraubergestützte Applikation. Wichtige Teilziele konnten erreicht werden. Bis zur großmaßstäbigen Anwendung des Verfahrens sind aber noch verschiedene Optimierungen notwendig.

So erfordert der mehrwöchige Produktionsablauf in der Nützlingszucht (BIOCARE / Teilvorhaben 2) die frühzeitige Identifikation des geeigneten Applikationszeitfensters und eine möglichst genaue Prognose des Ablagetermins von Kiefernspinner-Eiern. Im Teilvorhaben 1 werden dazu bestehende, auf chemische Bekämpfungen ausgerichtete Methoden zur Schadensprognose an die Anwendung lebender Parasitoiden angepasst. Darüber hinaus soll gemeinsam mit dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Fachhochschule Bielefeld (FHB) eine Methode zur Homogenisierung der Applikationsflüssigkeit entwickelt werden (Teilvorhaben 3), da die teilweise unterschiedlich großen Parasitoiden-Eier darin bisher sehr ungleichmäßig verteilt waren. Damit wird es möglich, dass der Nützling gleichmäßig im Kronenraum von befallenen Kiefernwäldern ausgebracht und die umfassende Parasitierung des Schädlings erreicht werden kann.

Eine erfolgreiche Verfahrensentwicklung soll zur Etablierung von Nützlingsanwendungen auch gegen weitere Forstschädlinge beitragen und damit den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel im Forst weiter reduzieren.

Die Koordination dieses Verbundprojektes erfolgt durch die NW-FVA.

Laufzeit:
01/2024 bis 12/2026
Beteiligte Sachgebiete der NW-FVA:
Käfer und Mittelprüfung (Abt. Waldschutz)
Antragsteller:in für die NW-FVA:
In Kooperation mit:

Teilvorhaben 2: BIOCARE Gesellschaft für biologische Schutzmittel mbH, Dassel
Teilvorhaben 3: Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Fachhochschule Bielefeld (FHB)

Förderung:

Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) im Rahmen des Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe (FPNR) gefördert (Förderkennzeichen 2222NR023A).

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