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Entwicklung von biologischen Bekämpfungsverfahren gegen den Kiefernspinner (Dendrolimus pini) mit dem Eiparasitoiden Trichogramma dendrolimi

Im Rahmen eines Verbundprojekts soll in der Abteilung Waldschutz (Sachgebiet Käfer und Mittelprüfung) der NW-FVA gemeinsam mit dem Projektpartner BIOCARE Gesellschaft für biologische Schutzmittel mbH ein innovatives und großflächig anwendbares Verfahren zur biologischen Bekämpfung des Kiefernspinners (Dendrolimus pini) als Alternative zum Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel entwickelt werden. Die NW-FVA bearbeitet das Teilprojekt: Erarbeitung von Überschwemmungsverfahren im Forst zum Einsatz von Parasitoiden.

Die Raupen dieses forstlich bedeutsamen Nachtfalters fressen an den Nadeln der Kiefern und können dadurch Bäume erheblich schädigen. Bei Massenvermehrungen des Kiefernspinners kommt es nach Kahlfraß immer wieder auch zum Absterben ganzer Kiefernwälder. Im Rahmen des Projektes sollen – in enger Zusammenarbeit mit dem Projektpartner BIOCARE – heimische Parasitoide massenhaft vermehrt und anschließend in mit Kiefernspinnern befallenen Wäldern ausgebracht werden (Überschwemmungsverfahren). Der Einsatz dieses Verfahrens soll Kiefernwälder ausreichend schützen und Schäden an Baumbeständen auf ein wirtschaftlich tolerierbares Niveau begrenzen. Ein ähnliches biologisches Pflanzenschutzverfahren wird in der Landwirtschaft unter anderem im Maisanbau erfolgreich genutzt. Dabei wird die Erzwespe Trichogramma brassicae gegen den Maiszünsler eingesetzt, der an Mais gravierende Schäden anrichten kann. Die Weibchen der Erzwespen legen ihre Eier in die Eier der Maiszünsler, so dass statt der Schmetterlinge neue Nützlinge schlüpfen, die wiederum weitere Eier des Schädlings parasitieren. Die Erzwespe Trichogramma dendrolimi ist nahe mit Trichogramma brassicae verwandt. Sie wird bereits in Massen vermehrt und kommerziell gegen den Apfelwickler eingesetzt. Es gibt Hinweise darauf, dass T. dendrolimi die Eier des Kiefernspinners ebenfalls parasitieren kann, was im Rahmen dieses Projektes zunächst näher untersucht werden soll.  Darüber hinaus soll die grundsätzliche Eignung weiterer heimischer Parasitoide zur Bekämpfung des Kiefernspinners geprüft werden.

Anschließend liegt der Schwerpunkt des Vorhabens in der Entwicklung geeigneter, großflächiger Ausbringungsmethoden. Dabei sollen möglichst verschiedene Applikations­formen entwickelt werden, die eine Ausbringung sowohl aus der Luft als auch vom Boden aus ermöglichen. Bereits verfügbare technische Methoden sollen im Rahmen dieses Projektes  weiterentwickelt, angepasst sowie miteinander kombiniert werden. Für eine jeweils gewählte Ausbringungsform werden Möglichkeiten und Techniken für die großtechnische Produktion auf Realisierbarkeit hin untersucht.

Die Forschungsergebnisse sollen zur Etablierung einer biologischen Bekämpfungsmöglichkeit des Kiefernspinners und ggf. weiterer Forstschädlinge beitragen und damit die Notwendigkeit eines Einsatzes von chemischen Pflanzenschutzmitteln reduzieren.

Laufzeit:
07/2019 bis 03/2022
Beteiligte Sachgebiete der NW-FVA:
Käfer und Mittelprüfung (Abt. Waldschutz)
Antragsteller:in für die NW-FVA:
In Kooperation mit:

BIOCARE Gesellschaft für biologische Schutzmittel mbH, Dassel

Förderung:

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Förderkennzeichen: 22018917

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