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Projekte

KirEiGen

Auswertung vorhandener genetischer und phänologischer Daten aus niedersächsischen Vorkommen der Vogelkirsche und zum Eichenartenkomplex

Teilprojekt Kirsche – Genfluss zwischen Kultur- und Wildkirsche (Prunus avium)

Das waldbauliche Interesse an der Vogelkirsche ist aufgrund ihrer Trockenheits- und Hitzetoleranz in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Genetische Vorstudien deuten jedoch darauf hin, dass durch genetische Introgression aus Kultursorten die ursprünglichen, an die Umwelt angepassten Erbeigenschaften der Wildform verdrängt werden. Nachkommen zeigen in vielen Fällen einen reduzierten Höhenwuchs durch früh auflösende Kronen sowie Tendenzen zur Starkastigkeit und Ausbildung großer Früchte, was auf eine Verschiebung der Ressourcen von Höhenwuchs in Fruchtbildung hindeutet. Damit gehen spezifische Wuchseigenschaften der Wildform verloren und die Konkurrenzkraft der Vogelkirsche im heimischen Baumartengefüge wird stark vermindert.

Themenschwerpunkte:

  1. Quantifizierung genetischer Introgression von Kulturkirschen in heimische Wildkirschenpopulationen (Saatguterntebestände und Samenplantagen) auf Basis molekulargenetischer Daten;
  2. Auswirkungen genetischer Introgression auf die Wuchseigenschaften der Vogelkirsche durch Assoziationsstudien zwischen genetischen und morphologischen Merkmalen;
  3. Genetisches Qualitätsmanagement und Wissenstransfer in die forstliche Praxis: Entwicklung von genetischen Standardverfahren zur Evaluierung von Saatgutquellen der Wildkirsche, Einbindung der Ergebnisse in forstliche Erntezulassungsregister sowie Herkunftsempfehlungen.

 

Teilprojekt Eichenartenkomplex

Eichenarten und ihre Hybriden bieten aufgrund ihrer hohen genetischen Diversität ein breites Spektrum an Anpassungspotenzial, um sich auch weiterhin im Klimawandel behaupten zu können.

Um künftig erblich bedingte Adaptationsstrategien der Eichen untersuchen zu können, werden an der NW-FVA spezielle Verfahren zur Anzucht von Versuchspflanzen entwickelt. Um den Einfluss von Genetik und Umwelt auf bestimmte physiologische Eigenschaften und damit die Konstanz von Merkmalen eindeutig bestimmen zu können, ist die Erzeugung erbgleicher Individuen eine wichtige Voraussetzung. Dies ist bei unseren Eichenarten nur über Gewebekulturverfahren (In-vitro-Technik) in größerem Maßstab möglich (siehe Fotos links), die an der NW-FVA entwickelt und optimiert werden.

 

Laufzeit:
06/2022 bis 05/2024
Beteiligte Sachgebiete der NW-FVA:
Forstgenetische Analysen (Abt. Waldgenressourcen)
Antragsteller:in für die NW-FVA:
In Kooperation mit:
Förderung:

Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz,Maßnahmenpaket Stadt.Land.ZUKUNFT, Maßnahme: „Forschung zur Anpassung klimaresilienter Wälder“

Kontakt: