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Projekte

GerLau

Verwertungsorientierte Untersuchungen an geringwertigen Laubholz-Sortimenten zur Herstellung innovativer Produkte

Bereits heute zeichnen sich Versorgungsengpässe beim Rohholz ab, die sich in Zukunft noch weiter verschärfen werden. Ein ausreichendes Angebot an Rohholz ist aber eine wichtige Grundvoraussetzung zur Verbesserung der Ertragssituation vieler Forstbetriebe, zum Fortbestand der heimischen Holzindustrie sowie zum Erhalt zahlreicher Arbeitsplätze im ländlichen Raum.

Im Verbundprojekt „GerLau“ soll daher ein ökologisch vertretbarer und nachhaltiger wirksamer Lösungsansatz zur Abmilderung der bereits eingetretenen und sich weiter verschärfenden Rohholzverknappung erarbeitet werden. Hierzu ist geplant, entlang der Wertschöpfungskette der potenziell verfügbaren Laubholzsortimente in den Ländern Niedersachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durchzuführen, um die industrielle Verwendung geringwertiger Laubholz-Sortimente voranzutreiben. Hierbei wird sowohl den Möglichkeiten und Grenzen der forstlichen Produktion als auch den Anforderungen der industriellen stofflichen Holzverwendung Rechnung getragen.

In Rahmen des Teilprojektes 1 „Baumartenspezifische Potenzialanalyse des Laubholzaufkommens“ der NW-FVA sollen die heute vorhandenen Laubrohholzvorräte (geringwertige Sortimente) baumarten­spezifisch bilanziert und die Nutzungspotenziale für die nächsten 50 Jahre unter Beachtung naturschutzfachlicher Restriktionen quantifiziert werden. Außerdem sollen die zu erwartenden Stärkeklassen- und Güteklassenanteile eingeschätzt werden.

Methodik: Die Rohholzpotenziale der Laubbaumarten werden in dem Untersuchungsraum auf der Grundlage der Bestandesinformationen an den Traktecken der Bundeswaldinventur III (BWI 3) mit Hilfe des Prognose- und Planungswerkzeugs WaldPlaner der NW-FVA bis zum Jahr 2060 eingeschätzt. Dabei werden landesspezifische Bewirtschaftungskonzepte unterstellt, naturschutzfachliche Restriktionen beachtet und die Prognoseergebnisse in zehnjährigen Schritten bereitgestellt. Das potenzielle Rohholzaufkommen wird insgesamt sowie getrennt nach Baumarten und Sortimenten bei Unterstellung unterschiedlicher Aushaltungslängen und Zopfdurchmesser aufbereitet. Darüber hinaus sollen auch die zu erwartenden Güteklassenanteile auf der Basis von Modellen zur Qualitätsschätzung quantifiziert und anhand von Holzeinschlagsstatistiken der Landesforstbetriebe verifiziert werden. Für die Baumart Buche ist zudem vorgesehen, die Zusammenhänge zwischen unabhängigen Variablen und der Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Verkernungen auftreten, zu quantifizieren. Hierzu liegt ein Modell auf der Grundlage zahlreicher Daten aus dem hessischen und südniedersächsischen Bergland vor, dessen Übertragbarkeit auf Buchenbestände im norddeutschen Tiefland auf der Grundlage von Einschlagsstatistiken überprüft werden soll.

Laufzeit:
04/2016 bis 03/2019
Beteiligte Sachgebiete der NW-FVA:
Antragsteller:in für die NW-FVA:
Prof. Dr. Hermann Spellmann
In Kooperation mit:

Die Koordination des Verbundprojektes erfolgt durch die NW-FVA.

Teilvorhaben 1 „Baumartenspezifische Potenzialanalyse des Laubholzaufkommens einschließlich der zu erwartenden Stärkeklassen- und Güteklassenanteile“: NW-FVA

Teilvorhaben 2 „Analyse der Wertschöpfungskette Laubholz (vom Wald ins Werk) im Hinblick auf die stoffliche Verwertung geringwertiger Sortimente“: Georg-August-Universität Göttingen – Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie – Abteilung Forstökonomie und Forsteinrichtung

Teilvorhaben 3a „Wertschöpfungskette Laubholz (Massiv) von geringwertigen Sortimenten“ und Teilvorhaben 3b „Einsatz von Laubhölzern zur Produktion von Dämmstoffen“: Georg-August-Universität Göttingen – Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie – Abteilung Holzbiologie und Holzprodukte

Teilvorhaben 4 „Entwicklung von Spanplatten mit besonderen Eigenschaften auf Basis minderwertiger Laubholzsortimente“: Georg-August-Universität Göttingen – Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie – Abteilung Molekulare Holzbiotechnologie und technische Mykologie

Teilvorhaben 5 „Industrienahe Untersuchungen zur Optimierung der Zerfaserungstechnologie sowie der Herstellung von Faserplattenwerkstoffen auf Basis geringwertiger Laubholzsortimente": Fraunhofer-Institut für Holzforschung – Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI), Verfahrenstechnik, Holzwerkstoffe

Förderung:

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR), Förderkennzeichen des Teilvorhabens der NW-FVA: 22013114

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