Aktuelles
Pressemitteilung: Projektstart „FraxForFuture 2 (FraxRecovery)“ an der NW-FVA in Göttingen
Zum Auftakt begrüßten Dr. Ralf-Volker Nagel, Direktor der NW-FVA, sowie Gunnar Hirthe von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) die Teilnehmenden und hoben die Bedeutung des Projekts für die Zukunft der Esche in Deutschland hervor. Die Moderation des Treffens übernahm Dr. Gitta Langer (NW-FVA), Sprecherin des Gesamtprojekts.
Der erste Tag stand zunächst im Zeichen praktischer Einblicke: Die Teilnehmenden konnten zwischen einer Exkursion zu einem Eschen-Standort und einem Besuch im In-vitro-Labor der NW-FVA wählen. Beide Programmpunkte boten einen vertieften Blick in aktuelle Forschungsansätze zur Regeneration und Erhaltung der Esche.
Im Anschluss wurde der neu eingerichtete internationale wissenschaftliche Beirat vorgestellt, der das Projekt bei fachlichen und strategischen Fragen begleiten wird. Dieser besteht aus den folgenden Personen:
- Prof. Dr. Martin Gossner, Gruppenleiter Waldgesundheit und biotische Interaktionen – Waldentomologie, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), Schweiz;
- DI Dr. Heino Konrad, Abteilungsleiter Ökologische Genetik am Fachinstitut für Waldbiodiversität & Naturschutz am Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) in Österreich;
- Prof. Dr. Lene Rostgaard Nielsen, Department of Geosciences and Natural Resource Management, Forest and Landscape Ecology der Universität Kopenhagen, Dänemark;
- Dr. Valentin Queloz, Gruppenleiter Einheit Waldgesundheit und biotische Interaktionen – Waldschutz Schweiz, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), Schweiz;
- Prof. Dr. Rimvydas Vasaitis, Dept. of Forest Mycology & Pathology,Swedish University of Agricultural Sciences (SLU), Schweden.
Ein zentrales Element des Kick-off-Meetings war die Präsentation der zehn Teilvorhaben von FraxRecovery. Die Projektpartner stellten ihre Forschungsansätze vor. Diese reichten von molekulargenetischen Begleituntersuchungen über In-vitro-Kultur-Vermehrung, Mikrobiomoptimierung, sowie Erhebungen des Schadgeschehens und der Biodiversität in Eschenbeständen bis hin zu waldbaulichen und praxisorientierten Fragestellungen. Es folgte eine Diskussionsrunde mit dem internationalen wissenschaftlichen Beirat, in der die geplanten Arbeiten fachlich eingeordnet wurden.
Folgende zwei Impulsvorträge zum Thema wurden präsentiert:
Short presentation on emerald ash borer (Agrilus planipennis, EAB)
Prof. Dr. Martin Gossner
und
Disarming the European ash (Fraxinus excelsior): How the ash dieback pathogen Hymenoscyphus fraxineus neutralizes its host’s chemical defenses.
Dr. Maximilian Lehenberger, Max Planck Institut für Chemische Ökologie, Jena
Abschließend arbeiteten die Teilnehmenden in drei projektübergreifenden Handlungsfeldern: Ziel war es, Schnittstellen zu identifizieren, Kooperationen abzustimmen und Synergiepotenziale herauszuarbeiten. Die erzielten Ergebnisse bilden die Grundlage für die gemeinsame Projektarbeit in den kommenden Jahren.
Hintergrund
Verursacht wird das Eschentriebsterben durch den invasiven Schlauchpilz Hymenoscyphus fraxineus, auch bekannt als Falsches Weißes Stängelbecherchen. Seit dem Jahr 2002 breitet sich in Deutschland das Eschentriebsterben aus und hat zu einem deutlichen Rückgang der Gemeinen Esche geführt.
Aufbauend auf den Erkenntnissen des von 2020 bis 2024 geförderten Projekts „FraxForFuture“ widmet sich „FraxForFuture 2 (FraxRecovery)“ der langfristigen Erhaltung der Esche. Erfolgversprechende Methoden zur Wiedereinbringung der Gemeinen Esche sollen in diesem Folgeprojekt weiterentwickelt und praxisnah umgesetzt werden. Die NW-FVA ist mit dem Teilvorhaben 1 „Wiedereinbringung toleranter Eschen in Waldökosysteme“ am Verbundprojekt beteiligt.
Das Projekt FraxForFuture 2 wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) im Rahmen des Förderprogramms „Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen“ gefördert.

