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Pressemitteilung: Klimaschutz durch Wald und Holzverwendung

Wälder und die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz spielen eine wichtige Rolle im Klimaschutz. Die nachhaltige Forstwirtschaft ist derzeit eine der wenigen Landnutzungsarten, bei der mehr Kohlendioxid (CO2) gebunden werden kann, als freigesetzt wird. Gleichzeitig sind die Wälder von den Folgen des Klimawandels selbst stark betroffen, was sich in erhöhten Risiken und Waldschäden ausdrückt. In dieser Situation gilt es, das Potenzial von Wäldern und nachhaltiger Forstwirtschaft zur Kohlenstoffspeicherung so gut wie möglich zu sichern, im besten Fall sogar weiter auszubauen. Unstrittig dient diesem Ziel eine möglichst kontinuierliche Waldbedeckung mit gesunden, widerstandsfähigen Beständen. Die dafür notwendige Verbesserung der Resilienz und Anpassungsfähigkeit unserer Wälder erfordert angesichts von Ausmaß und Geschwindigkeit des fortschreitenden Klimawandels auch aktive Unterstützung. Weiteren Forschungsbedarf gibt es zu den komplexen Wirkungen von Art und Intensität der Waldbehandlung auf die Bindung von CO2.
Unsere Wälder dienen der Gesellschaft darüber hinaus auf vielfältige Weise, indem sie beispielsweise vor Hochwasser schützen, Sauerstoff produzieren, Wasser filtern, sowie den Menschen Arbeit, Einkommen und Erholung bieten. Für die Tier- und Pflanzenwelt stellen Wälder einen wertvollen Lebensraum dar. „All diese unterschiedlichen Ansprüche und lebenswichtigen Leistungen müssen bei unseren Anstrengungen, einen klimaangepassten Wald der Zukunft zu schaffen, berücksichtigt werden“, so Dr. Ralf Nagel, Direktor der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt.
Niedersachsens Forstministerin Miriam Staudte: „Der Wald steht in einem Spannungsfeld zwischen den gesellschaftlichen und politischen Erwartungen an seine Klimaschutzleistung einerseits und andererseits den Grenzen und Herausforderungen, vor die die Klimakrise den Wald stellt. Der wissenschaftliche Austausch auf dieser Tagung kann wichtige Hinweise für künftige Entscheidungen in der Klimapolitik geben.“
Wie die vielfältigen Erwartungen an unsere Wälder unter den derzeitigen Ausgangsbedingungen und dem Klimawandel auch in Zukunft erfüllt werden können und inwieweit andere Ökosystemleistungen mit der CO2-Bindung der Wälder und durch die Verwendung des Rohstoffes Holz in Konflikt stehen, wird auf der Tagung diskutiert. Neben dem Austausch über den aktuellen Wissensstand zur Kohlenstoffbindung in Waldökosystemen und Holzprodukten werden auch die Grenzen und Möglichkeiten für den Klimaschutz aufgezeigt. Im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion stehen die Themenbereiche CO2-Zertifizierung und die Bedeutung von Substitutionseffekten. Substitution beschreibt den Ersatz emissionsintensiver Materialien, wie z.B. Beton, durch die klimafreundliche Alternative Holz.
Die ausrichtenden forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalten aus Deutschland sind gemeinsam im Deutschen Verband Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA) organisiert. Aus Österreich ist das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) und aus der Schweiz die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) an der Organisation der Tagung beteiligt.
Gefördert wird die Tagung mit Mitteln des Landes Niedersachsen im Rahmen des Sondervermögens „Wirtschaftsförderfonds – Ökologischer Bereich“ (Maßnahmenpaket Stadt.Land.Zukunft.), Maßnahme: „Forschung zur Anpassung klimaresilienter Wälder“.
Die folgenden Bilder können kontextbezogen genutzt werden:
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Bildunterschrift: Der Wald schützt das Klima durch Kohlenstoffspeicherung in der Biomasse und im Boden und bietet darüber hinaus weitere Ökosystemleistungen wie Hochwasserschutz, Bereitstellung sauberen Trinkwassers, Rohstofferzeugung, Lebensraum für Pflanzen und Tiere, Raum für Erholung und Sport. (Foto: Jan Evers)
Foto 2 (.jpg-Datei, 0,9 MB):
Bildunterschrift: Holz ist ein nachhaltiger und erneuerbarer Rohstoff, der Kohlenstoff beispielsweise im Hausbau über Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte speichern kann. (Foto: Inge Kehr)
Foto 3 (.jpg-Datei, 1,8 MB):
Bildunterschrift: Der Wald erfüllt wichtige Funktionen für Gesellschaft und Umwelt. (Fotos: Wald: Jan Evers, Boden: Michael Spielmann, Holz: Inge Kehr; Totholz: Thomas Ullrich)
Foto 4 (.jpg-Datei, 2 MB):
Niedersachsens Forstministerin Miriam Staudte eröffnet die Tagung mit einem Grußwort. (Foto: Jan Schick)
Foto 5 (.jpg-Datei, 2 MB):
Bildunterschrift: Die Tagungsteilnehmenden sind aus dem gesamten deutschsprachigen Raum angereist. (Foto: Inge Kehr)
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Bildunterschrift: Prof. Dr. Christian Körner von der Universität Basel bei seinem Keynote-Vortrag zum Thema "Der Wald eine Kohlenstoffsenke - ist er das?" (Foto: Inge Kehr)