Was ist neu?

Im Sinne der Risikostreuung als Maßnahme einer Klimaanpassung wurden die Waldentwicklungsziele für Hessen mit sogenannten „alternativen Baumarten“ als optionale Mischbaumarten angereichert. Dabei handelt es sich um bisher seltene heimische Baumarten wie Elsbeere, Spitz- und Feldahorn, Flatterulme, Hainbuche, Flaumeiche, Sommer- und Winterlinde, und bisher weniger erprobte „nicht heimische“ Baumarten. Zu diesen zählen Atlas- und Libanonzeder, Nordmanns- und Türkische Tanne, Riesenlebensbaum, Zerreiche, Schwarzkiefer, Schindelrindige Hickory, Schwarznuss und Baumhasel sowie die seit der Römerzeit in Deutschland vorkommenden sogenannten „Archäophyten“ Walnuss, Speierling und Esskastanie.

Auf Grundlage umfassender Untersuchungen von Vorkommen und Versuchsflächen der Baumarten in Deutschland und Literaturrecherchen erfolgte eine Bewertung der Anbauwürdigkeit nach einheitlichen Kriterien. Diese umfassten neben ökologischer Zuträglichkeit, Produktivität, Standortanpassung und waldbaulicher Integrierbarkeit insbesondere Merkmale der Anpassungsfähigkeit an künftig erwartete Klimaverhältnisse. Daraus resultierte teilweise auch eine standörtliche Neuzuordnung der seltenen heimischen Baumarten in Bezug auf ihr Trockenstressrisiko. Die Ergebnisse bildeten die Grundlage für die Integration der alternativen Baumarten in die WEZ.

Darüber hinaus wurden drei neue WEZ konzipiert, die sich für die Wiederbewaldung großer Störungsflächen bzw. für künftig ausgeprägt trocken-warme Standorte eignen.