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Aktuelles

Waldschutzinfo 2023-01: Witterung 2022

Grafik des Witterungsverlaufs 2022 am Beispiel von 7 Orten in den 4 Trägerländern der NW-FVA

Witterungsverlauf von Januar 2022 bis Dezember 2022 basierend auf den Daten des Deutschen Wetterdienstes. Bezugsgröße sind die Abweichungen der Monatsmittelwerte (Grafik: NW-FVA).

Die aktuelle Waldschutzinfo der NW-FVA beschreibt die für die Waldschutzsituation des vergangenen sowie des kommenden Jahres bedeutsame Witterung des Jahres 2022. Das Jahr 2022 war europaweit betrachtet das zweitwärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn. Es gehörte mit den sieben vorausgegangenen Jahren zu den wärmsten Jahren seit Messbeginn und zeichnete sich regional durch intensive Hitze- und Dürreperioden aus. In Deutschland war das Jahr 2022 um 2,3°C zu warm gegenüber der Referenzperiode 1961-1990. Abgesehen vom September waren alle Monate wärmer als die vieljährigen Monats- und Jahreszeitenmittel des Vergleichszeitraums.

Zu Beginn des Jahres 2022 waren die Böden regional trotz des durchschnittlich feuchten Jahres 2021 besonders in tieferen Bodenschichten noch nicht wieder vollständig mit Wasser aufgefüllt. Im Frühjahr 2022 setzte eine ausgedehnte Trockenheit ein und führte zum neunten zu trockenen Frühling in Folge. Lediglich im April gab es reichlich Niederschlag. In weiten Teilen Deutschlands (abgesehen von z. B. Nordfriesland) lag die Bodenfeuchte der obersten 30 cm zum Frühsommer hin nur zwischen 10 und 30 % der nutzbaren Feldkapazität und somit im Bereich von Trockenstress für unsere Waldbäume. Der Sommer war dann der sonnigste seit Messbeginn sowie einer der vier wärmsten und der fünfttrockenste. Diesem extremen Sommer folgte der drittwärmste Herbst in Deutschland seit Messbeginn, allerdings war es leicht überdurchschnittlich nass. Der Winter begann ebenfalls recht mild und mit unterschiedlichen Niederschlagsmengen.

Bei vielen Bäumen und Sträuchern wurden durch Trockenstress verursachte Symptome sichtbar, und zahlreiche pilzliche Erkrankungen führten zu Absterbeerscheinungen. Ebenso verursachte Borkenkäferbefall an geschwächten Fichten auch in 2022 wieder regional erhebliche Schäden. Die Waldbrandgefahr war sehr hoch, und es kam vermehrt zu Waldbränden.