Zum Hauptinhalt springen

Aktuelles

Gemeinsam an zukünftige Generationen denken

Unsere Wälder sind extrem durch den Klimawandel betroffen. Darüber sind Experten sich einig. Die veränderten Klimafaktoren Temperatur und Niederschlag und die damit beeinflussten Standortsbedingungen führen zu Störungen des komplexen Ökosystems Wald. Um auch in Zukunft zur Sicherung dieses Lebensraums beizutragen, haben die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), vertreten durch ihren Geschäftsbereich Bundesforst, und die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) in Göttingen, Anfang Oktober eine Projektpartnerschaft für den Klimaplastischen Bundeswald geschlossen.

Im Eigentum und in der Betreuung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) mit Hauptsitz in Bonn befinden sich unter anderem rund 370.000 Hektar Wald, die durch den Geschäftsbereich Bundesforst betreut werden. Der Walderhalt und die nachhaltige Erfüllung der Waldfunktionen stehen dabei besonders im Fokus. Die Bundesförsterinnen und Bundesförster stellen dabei vor allem besondere Anforderungen ihrer Flächennutzer langfristig sicher: Dazu zählen beispielsweise der Brand-, Lärm-, Sicht-, Staubschutz sowie der Geschossfang und die Kulissen für spezifische Übungen als besondere Waldfunktionen auf Übungsplätzen der Bundeswehr.

Den Wald von Morgen fest im Blick

Ziel des Projektes „Klimaplastischer Bundeswald“ ist es, eine fundierte Entscheidungshilfe für eine klimaangepasste Baumartenwahl und Bestandspflege unter den speziellen Rahmenbedingungen des Bundesforstes zu erstellen. Dafür konnte als Projekt- und Forschungspartner die NW-FVA in Göttingen gewonnen werden. „Auch für die NW-FVA ist es eine besondere Herausforderung, die in unseren Trägerländern gewonnen Erkenntnisse und Erfahrungen in diesem bundesweiten Projekt umzusetzen. Wir freuen uns, mit dem Bundesforst einen besonderen Projektpartner an der Seite zu haben“, so Dr. Thomas Böckmann, Direktor der NW-FVA.

Digitale Basis für modernen Waldbau

Als Forschungsansatz für den „Klimaplastischen Bundeswald“ wird das Modell der NW-FVA gewählt, das die Standortswasserbilanz als einen Indikator für die künftige Trockenstressgefährdung der Waldstandorte abbildet. „Die Kooperation mit der NW-FVA bietet für den Bundesforst damit die bestmöglichen Voraussetzungen, ein bereits erfolgreich etabliertes Datenmodell zur klimaangepassten Baumartenwahl auf die Liegenschaften des Bundes zu übertragen“, erläutert Gunther Brinkmann, Leiter des BImA-Geschäftsbereichs Bundesforst. Als Ergebnis soll unter Zugrundelegung dieses Ansatzes für die Bundesflächen eine digitale Entscheidungshilfe zur Baumartenwahl im Bundesforst-internen System WebGIS angefertigt werden. Damit können die Bundesförsterinnen und Bundesförster individuell auf ihren Einzelflächen die neuen Waldgenerationen planen und umsetzen. Es ist vorgesehen, nach dem geplanten Projektabschluss Ende 2024 das Datenmodell stetig an die neuesten Entwicklungen, Forschungsergebnisse und Daten anzupassen. „So ist es uns möglich, zukünftig direkt und flexibel auf die vorherrschende Klimadynamik – im Sinne des Bundesforst-Leitsatzes: ‚Natur in guten Händen‘- zu reagieren“, ergänzt er.