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Pressemitteilung: Wie kann der Bundeswald dem Klimawandel standhalten?

Forschungsergebnisse der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) zeigen, dass der Klimawandel den Großteil der Bundeswälder verändern wird. Gemischte Wälder mit trockenheitstoleranten, standortsgerechten Baumarten sollen dem Klimawandel trotzen. Um passende Baumartenkombinationen zu identifizieren, wurde ein Entscheidungs-Unterstützungs-System entwickelt. Es hilft dabei, die Folgen des Klimawandels abzuschätzen.

Umfangreiche Klima-Berechnungen für das Ende des 21. Jahrhunderts zeigen, dass sich die Wasserversorgung im Vergleich zu heute drastisch verschlechtern wird. Das für die Pflanzen zum Wachstum jährlich verfügbare Wasser wird sich je nach Klimamodell und Region um bis zu 260 l/m² verringern.

„Diese Informationen der Klimaforschung müssen daher in die Planung der Wälder von morgen einfließen.“, so Dr. Maximilian Axer. Mit einem speziellen Algorithmus, der an der NW-FVA entwickelt wurde, werden mit Hilfe von Klimadaten sogenannte Standortswasserbilanzen berechnet und daraus mögliche Baumartenmischungen für den jeweiligen Waldstandort kombiniert. Die jeweiligen Baumartenmischungen werden im Hinblick auf ihre Trockentoleranz bewertet. Wie genau sich der Klimawandel auswirken wird, ist zum Teil unsicher. Die Eintrittswahrscheinlichkeiten der verschiedenen Klimamodelle gelten als gleich. Um dieser Unsicherheit zu begegnen, gilt es robuste Entscheidungen zu treffen. Eine robuste Entscheidung ist eine Baumartenauswahl, die für verschiedene Möglichkeiten der Klimavorhersage eine geeignete Lösung darstellt (vgl. Foto unten).

Für jeden Standort werden so klimarobuste Baumartenmischungen ausgewählt. Insgesamt 34 verschiedene Baumartenmischungen, sogenannte Waldentwicklungstypen (WET), wurden für den Bundeswald identifiziert. Das Baumartenspektrum reicht dabei von heimischen Eichen, Buchen und Kiefern bis hin zu Baumarten aus Nordamerika wie Douglasie oder Küstentanne. „Wichtig ist uns, “ so Markus Disztl von Bundesforst, „dass stets mehrere Baumarten gemischt sind, sich gegenseitig ergänzen und ökologisch gut zueinander passen.“ Mit diesen passenden Baumartenkombinationen sollen die Bundeswälder bestmöglich auf die zukünftige Unsicherheit im Klimawandel vorbereitet werden. Denn nur so können sie die besonderen Aufgaben des Bundeswaldes, wie beispielsweise den Lärmschutz auf militärisch genutzten Liegenschaften, erfüllen.

Die Ergebnisse wurden im Rahmen des Projekts „Klimaplastischer Wald“ (Kurzfassung: Bufoma) erstellt. Das Projekt hat eine Laufzeit bis 2025.