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Aktuelles

Waldschutzinfo Nr. 2023-07: Herbstprognose Kurzschwanzmäuse 2023

Ideales Mäusebiotop: vergraste Kahlfläche vor einem Waldhintergrund

Stark vergraste und durch Kurzschwanzmäuse gefährdete Laubholzkultur (Foto: A. Hellemann)

Die Populationsdichten der oberirdisch fressenden Kurzschwanzmäuse nehmen in der mehrjährigen Betrachtung weiter kontinuierlich zu. Die diesjährigen Ergebnisse haben die höchsten Rötelmausdichten seit Beginn der Prognosefänge (1993) durch die Abteilung Waldschutz der Nordwest­deutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) ergeben. Mastjahre bei Buche und Eiche liefern üppige Nahrung für die Nager, und die milde Witterung in den Wintermonaten sowie die Zunahme von Flächen mit geeigneten Mäusebiotopen fördern den Anstieg der Populationen.

Die extrem hohen Prognosefänge bei den Rötelmäusen und die weiterhin hohen Dichten der Erd- und Feldmäuse weisen auf eine sehr hohe Gefährdung der Aufforstungsflächen hin. Die Kulturen auf den wiederaufgeforsteten Kalamitätsflächen sind unter den aktuellen Bedingungen stark durch Mäuse gefährdet. Besonderes Augenmerk ist auf vergraste Laubholzkulturen und Kulturen in räumlicher Nähe zu Sukzessionsflächen zu richten. Auch Schlagabraumwälle können sich zu regelrechten „Mäusebiotopen“ entwickeln. Generell sind Herbstpflanzungen hinsichtlich der zu erwartenden Fraßschäden durch Mäuse als deutlich gefährdeter einzustufen als Frühjahrspflanzungen.